George Wood

Fühlst Du Dich oft ausgepowert durch Menschen, die nie zufrieden sind mit dem, was Du für sie tust? Überschreitest Du oft gesunde Grenzen, um Menschen zu helfen, die sich eigentlich nicht helfen lassen wollen?

Schon früh in meinem Dienst stand ich Geschwistern gegenüber, die nie zufrieden waren mit meiner Leiterschaft. Als ich mit einem älteren Kollegen über diese Problematik sprach, gab er mir einen kostbaren Rat, der mir sehr geholfen hat und vielleicht auch Dir Kummer in Deinem Dienst ersparen kann:

„George, Du kannst viel Zeit darauf verschwenden, unzufriedene Menschen zufrieden stellen zu wollen. Aber früher oder später sind sie wieder in ihrem Urzustand der Unzufriedenheit. Vergeude nicht Deine Zeit mit Nörglern!“

Manchen Menschen kann man einfach nicht helfen. Ihre herausragende Charaktereigenschaft ist der Zustand der Unzufriedenheit. Sie werden immer ein Haar in der Suppe finden! Und je mehr Du versuchst, ihnen entgegen zu kommen, desto weniger effektiv wird Dein Gemeindedienst sein und es wird immer schwerer, die Gemeinde auf dem Weg zu bringen und halten, den Gott für sie hat.

Und doch gilt: Auch wenn wir es nicht jedem immer recht machen können, so sollen wir dennoch immer versuchen, einen Königsweg zu finden. Paulus macht das klar:

  •  „Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.“ (Römer 14,19).
  • „… und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.“ (Epheser 4,3).

Das obige Mandat gilt und wir sollen ihm nacheifern. Während ich mich stets bemühe, entgegenkommend zu sein gilt, so komme ich doch auch oft an den Punkt, an dem ich eine Entscheidung treffen muss, obwohl ich weiß, dass ich mich einiger Opposition gegenüber sehe.

Aus pastoraler Perspektive gilt folgendes: Viele der emotional wankelmütigen und stetes unzufriedenen Geschwister werden vermutlich über kurz oder lang sowieso die Gemeinde verlassen. Es ist wichtig für eine gesunde Gemeinde, dass wir unsere Zeit in die Menschen investieren, die sich gemäß Epheser 4,11–12 zurüsten lassen wollen. Gott hat uns dazu berufen, diejenigen, die etwas im Reich Gottes bewegen wollen, aufzubauen und zu stärken.

Dies hat eine Auswirkung darauf, wie Du Deine Zeit im Dienst verbringst. Bei mir hat es zum Bespiel bewirkt, dass ich weniger Zeit in der Seelsorge verbringe. Nicht, weil mir die Not der anderen egal ist, sondern weil mein Gabenschwerpunkt nicht in der Seelsorge liegt und weil ich mich lieber auf meine Aufgaben nach Epheser 4,11–12 konzentrieren möchte. Auf der anderen Seite will ich natürlich auch Menschen in ihrer seelischen Not begegnen und sende sie deshalb zu Mitarbeitern, die zum Dienst der Seelsorge berufen sind.

Es gibt einen großen Unterschied, ob ich mit allen Menschen im Frieden aus Gottes Sicht lebe oder ob ich einfach nur ihr Ego streichele. Denn es ist die fleischliche Natur, die den Unzufriedenen in seinem Zustand hält. Bewahre also eine positive und vorwärtsschauende Haltung. Tue weiter das, wozu Gott Dich berufen hat. Er hat dich nicht dazu berufen, unhöflich und unsensibel zu sein, aber auch nicht dazu, launige Geschwister stets zu beschwichtigen.

Dr. George Wood war 14 Jahre lang Generalsekretär der Assemblies of God USA. Seit 2007 ist er General Superintendent. Für mehr Info besuche: http://georgeowood.com/