Paul Clark

Ich habe beobachtet, dass Älteste oder Bereichsleiter, die ihr Amt aus den verschiedensten Gründen niedergelegt haben, es oft schwierig finden, weiterhin mit Freude in der Gemeinde zu dienen. Manche sind sogar verbittert und verursachen Spaltung in der Gemeinde. Auch wenn das oft nicht erkannt wird, glaube ich, dass der persönliche Verlust von Einfluss und Macht in der örtlichen Gemeinde ein Bereich ist, wo der Feind alle Drähte zieht, um Männer und Frauen in eine geistliche Sackgasse zu führen.

Jamin Goggin gesteht ganz ehrlich ein: „Tief in meinem Inneren, verwoben mit meiner vom Geist gegebenen Neigung, für Gottes Reich zu arbeiten, hegte ich den Wunsch nach Bedeutung, Anerkennung, Beifall und Berühmtheit. Ich wollte Macht.“ Natürlich, die Angst vor dem Verlust von Macht oder Einfluss ist etwas, was kein Gemeindemitarbeiter gerne zugibt. Theoretisch sollte es kein Problem für uns sein, von einem Amt zurückzutreten, auch wenn wir dann nicht länger im Rampenlicht stehen. Wir alle sind dazu berufen zu dienen; in welcher Funktion wir das tun, sollte dabei keine Rolle spielen.

In unserer Gemeinde in Saarbrücken sagte mir einmal eine Universitätsstudentin, dass sie glaubte, es sei wichtiger, an unserem Informationsstand in der Stadt zu arbeiten, als die Gemeinde zu putzen. Ich sagte ihr damals, dass kein Dienst wichtiger ist als der andere.

Übrigens, ein Leiter sollte auch ein Diener sein. Der Begriff „Servant leadership“ – auf Deutsch etwa: „Dienende Leiterschaft“ – wurde von Robert Greenfield geprägt. Leiterschaft kann man sich vorstellen wie eine Pyramide, die auf der Spitze steht. Der Leiter ist am untersten Punkt und trägt die Verantwortung, allen zu dienen, die über ihm sind. Das ist ein Bild dafür, wie der Apostel Paulus seinen Dienst für die Gemeinden sah, die er gewissenhaft unterstützte. Einige seiner Briefe an die Gemeinden beginnen mit den Worten: „Paulus, ein Knechte Christi Jesu.” Knechte haben keine Rechte nur das Pflicht hoffentlich mit Freude zu dienen.

Wenn du einen ehemaligen Ältesten oder Gemeindemitarbeiter kennst, der verbittert ist, und ihm nicht selbst helfen kannst, solltest du ihn ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Schicke ihn zu einem Seelsorger oder einem Therapeuten. Leider kenne ich zu viele Männer und Frauen, die einmal im örtlichen Gemeindedienst aktiv waren, sich dann aber von der Gemeinde oder, noch schlimmer, von Gott entfernt haben.

Das Thema „Der Verlust von Macht und Einfluss“ ist kein Kinderspiel und muss fachlich und geistlich richtig angepackt werden. Ich glaube, dass es immer Hoffnung und Heilung für die Hoffnungslosen gibt! „Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!” (Psalm 43,5 HFA)

Paul Clark’s Lebensbotschaft ist es, ein Ermutiger zu sein für die, die andere ermutigen. Paul  hat mit seiner Frau Mechthild Gemeinden im Saarland, Rheinland-Pfalz und Thüringen gegründet und dient als Coach in verschiedenen Gemeindegründungsprojekten und berät Gemeinden in Zeiten großen Umbruches. Er hat das ‚Forum für Leiterschaft im Gemeindebau’ ins Leben gerufen um Pastoren und Gemeindeleiterin in ihren Dienst zu ermutigen:  Die Clarks wohnen in Lindau (Bodensee) und gründen eine neue Gemeinde in Bregenz