Paul Clark

„Aber um möglichst viele für Christus zu gewinnen, habe ich mich zum Sklaven aller Menschen gemacht“ (1. Korinther 9,19b, Hfa).

„Erfolgreiche Beziehungen aufzubauen beginnt mit gegenseitigem Respekt und einer Kommunikation, die den anderen inspiriert und ihn ermutigt, sein Bestes zu geben“ (Zig Ziglar).

Kürzlich sprach ich mit einer Gymnasiallehrerin. In dem Versuch, humorvoll zu sein, erzählte ich ihr, wie mein Sohn meine Tochter, die ebenfalls Lehrerin ist, immer damit aufzieht, dass ihr Job ziemlich einfach sei, weil sie mehr Ferien habe als alle anderen. Nachdem ich noch hinzugefügt hatte, wie viele Menschen über das lockere Leben von Pastoren witzeln, weil diese nur sonntags arbeiten müssen, nahm sie mir meinen Humor nicht übel. (Das erinnert mich an eine lustige Karikatur, die ich einmal sah. Darunter stand: „Unser Pfarrer ist ein netter Kerl, aber sechs Tage in der Woche siehst du ihn nicht – und am siebten Tag verstehst du ihn nicht.“)

Aber Spaß beiseite: Meine Gesprächspartnerin erklärte mir, dass niemand sieht, wie viele Stunden sie – oft auch noch am Abend – damit verbringt, sich auf den Unterricht vorzubereiten, Klassenarbeiten zu korrigieren oder die Zeugnisnoten der Schüler zu ermitteln. Dann berichtete sie mir, welche Herausforderungen sie in den facettenreichen Beziehungen, die ein wichtiger Bestandteil ihres Berufs sind, meistern muss:

  • Die Schüler im Unterricht
  • Die Eltern der Schüler
  • Der Umgang und die Beziehungen mit den Kollegen
  • Die Beziehungen zur Schulleitung und dem Schulamt
  • Darüber hinaus muss sie Zeit und Energie investieren, um an Lehrerkonferenzen teilzunehmen und verschiedene Fortbildungen zu besuchen, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Nach dem Gespräch dachte ich über die vielen facettenreichen Beziehungen nach, mit denen wir als Pastoren oder Gemeindeleiter in unserer Gemeindearbeit jonglieren müssen. Auch das ist alles andere als einfach. Hier ist nur ein Teil der wichtigen Beziehungen, an denen wir bewusst immer wieder daran arbeiten müssen:

  • Die Beziehungen zu den einzelnen Mitgliedern der Gemeindeleitung oder des Vorstands
  • Die Beziehungen zu den Gemeindemitarbeitern und Bereichsleitern
  • Manche Gemeindemitglieder brauchen besondere Fürsorge und Betreuung
  • Wenn meine Gemeinde zu einem Verband gehört, ist es wichtig, dass ich zu den Verantwortlichen auf regionaler und nationaler Ebene gesunde Beziehungen pflege
  • Die Beziehungen zu Nachbarn, Geschäftsleuten und Bekannten, die Jesus noch nicht kennen
  • Die Beziehungen zu anderen Gemeinden und Pastoren in meiner Stadt
  • Die Beziehungen zu den verschiedensten Amtsträgern bis hin zum Bürgermeister meiner Stadt
  • usw.

Menschen sind von Natur aus soziale Wesen – unser Verlangen nach Freundschaften und positiven Interaktionen ist genauso groß wie das nach Essen und Trinken. Deshalb leuchtet es ein, dass wir umso glücklicher sind und umso mehr Frucht bringen, je besser unsere Beziehungen sind. Darüber hinaus schenken gute Beziehungen uns Freiheit: Statt unsere Zeit und Energie darauf verwenden zu müssen, die Probleme, die negative Beziehungen mit sich bringen, zu lösen, können wir fokussiert daran arbeiten, die Vision, die Gott uns als Gemeinde gegeben hat, zu verwirklichen.

Was sollen wir als Leiter tun?

Natürlich müssen wir in unseren Fähigkeiten als Leiter wachsen. Starke Beziehungen aufzubauen ist ein Muss, und das erfordert, dass wir aktiv sind. Starke Beziehungen entstehen nicht von allein. Hier sind neun – teilweise von mir ein wenig abgeänderte – Anregungen aus dem Beitrag „How to Build Great Relationships at Work“.

Was kannst du tun, um bessere Beziehungen aufzubauen?

Entwickle und fördere deine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen: Wie gut kannst du zum Beispiel mit anderen zusammenarbeiten und kommunizieren; wie gut kannst du mit Konflikten umgehen? Vielleicht willst du einen Freund oder einen Kollegen, dem du vertraust, einmal fragen, wie er dich in dieser Hinsicht einschätzt?

Sei dir über deine Bedürfnisse im Klaren: Weißt du, was du von anderen brauchst? Und weißt du, was sie von dir brauchen? Ich ermutige beispielsweise alle meine Mitarbeiter, es mir persönlich mitzuteilen, wenn sie im Hinblick auf die Gemeinde eine Kritik äußern möchten, statt mir eine E-Mail oder eine WhatsApp-Nachricht zu schicken. Das Verständnis meiner Bedürfnisse und der Bedürfnisse anderer kann beim Aufbau von besseren und gesünderen Beziehungen ganz entscheidend sein.

Plane Zeit ein, um Beziehungen aufzubauen: Du kannst dich mit anderen auf eine Tasse Kaffee treffen oder einfach mit ihnen telefonieren. Für die wichtigsten Beziehungen im Rahmen deines Gemeindedienstes musst du dir vielleicht ein wenig mehr Zeit nehmen und mit der betreffenden Person essen gehen oder etwas anderes unternehmen. Aber auch ein kurzes Gespräch nach dem Gottesdienst kann sehr effektiv sein. All diese Interaktionen tragen dazu bei, die Grundlage für eine gute Beziehung zu legen.

Konzentriere dich darauf, deine emotionale Intelligenz zu entwickeln: Das ist unter anderem die Fähigkeit, deine eigenen Emotionen zu erkennen und zu verstehen, was sie dir sagen. Ein hoher EI-Quotient hilft dir auch dabei, die Emotionen und Bedürfnisse anderer besser zu verstehen. Unter dem folgenden Link findest du eine ausgezeichnete Zusammenfassung, in der erklärt wird, was emotionale Intelligenz bedeutet:

Zeige anderen deine Wertschätzung: Wenn jemand dir oder der Gemeinde hilft, zeige ihm immer deine Wertschätzung. Jeder möchte das Gefühl haben, geschätzt zu werden. Deshalb mach den Menschen um dich herum ein aufrichtiges Kompliment, wenn sie etwas gut machen. Das wird dir die Tür dafür öffnen, stärkere Beziehungen aufzubauen.

Sei positiv: Eine positive Einstellung ist anziehend und ansteckend, und sie wird dazu beitragen, deine Beziehungen zu stärken. Niemand ist gern mit jemandem zusammen, der immer negativ ist.

Setze klare Grenzen: Wir alle wollen, dass andere uns mögen, aber das kann manche Menschen dazu veranlassen, uns unaufhörlich mit Beschlag zu belegen. Wenn das passiert, ist es sehr wichtig, dass du klare Grenzen setzt und selbst bestimmst, wie viel Zeit du mit dieser Person verbringen kannst.

Vermeide Klatsch und Tratsch: Klatsch ist in jeder Gemeinde einer der größten Beziehungskiller. Wenn du mit einer oder mehreren Personen in der Gemeinde einen Konflikt hast und hörst, dass darüber getratscht wird, geh auf die betreffenden Personen zu und sprich persönlich mit ihnen über das Problem.

Höre aktiv zu: Die Menschen merken es, wenn man ihnen wirklich zuhört. Konzentriere dich mehr darauf zuzuhören, als zu reden, und du wirst schnell als jemand bekannt werden, dem man vertrauen kann.

Wie du weißt, stehen die aufgeführten Anregungen im Zusammenhang mit verschiedenen biblischen Wahrheiten. Sicher kennst du die entsprechenden Verse, die jeder Anregung zugrunde liegen.

Zum Schluss möchte ich dir empfehlen, dir in deinem geschäftigen Alltag einmal eine Stunde Zeit zu nehmen und über die vielseitigen Beziehungen, die du pflegst, nachzudenken und sie zu analysieren. Ich bete, dass Gott dir die Weisheit und den Mut gibt, zu tun, was nötig ist, damit diese Beziehungen zur Ehre Gottes wachsen und gedeihen.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein gesegnetes Osterfest!

Paul

PS Ich möchte dir noch den Artikel „Gemeindebau lebt von Beziehungen“ empfehlen.

Ich hoffe, die folgenden Beiträge werden dich und dein Mitarbeiterteam ermutigen. Ich bin immer dankbar für Feedback. Vorschläge, wie der Forum-E-Letter und die verschiedenen Beiträge verbessert werden könnten, sind mir stets willkommen!


Der erfolgreichste Pastor, von dem man nie gehört hat

Karl Vaters


Warum ich zum Gottesdienst regelmäßig gehe

 Thom Rainer 


 

Als ein Leiter: Wie kann ich mit Kritik umgehen? 

Donna L. Barrett


 

Die Freude an Selbstdisziplin

Kevin Hess

 

Ich (Paul Clark) kann nur empfehlen! Diese Freizeit ist für Singles und Paare zwischen 20 und 45+ Jahren. Mehr Info!

Ingolf Ellssel und Peter Zimper die Initiatoren schreiben:

Ingolf: „Die halte ich seit 27 Jahren ab… letztes Jahr waren ca.100 Leute… diesmal wieder mit Männerüberschuss…2/3 der Teilnehmer sind binnen 2 Jahren verheiratet. Eigentlich löst sich dadurch die Initiative von selbst auf. Geschieht aber nicht. Ist eben ein Gottesauftrag…“

Peter: „Super, genial Freizeit. Für Geist, Seele und Leib!“

Es geschah beim Eidechsen fangen! «Die ganze Denkweise von ‘Ich bin hart, ich kann damit umgehen’ ist eine Lüge», beobachtet Brian Johnson. «Im Sommer 2015 begann ich zu erkennen, wie sich der Schmerz, der sich inzwischen angesammelt hatte, und Dinge, die ich nicht vergeben hatte, auf mich auswirkten.» Mit der Last von Dingen, die nicht vergeben wurden, könne niemand umgehen. «Die stärkste Willenskraft der Welt kann das Gewicht von Unversöhnlichkeit oder Bitterkeit nicht ertragen. Irgendwann bricht das alles raus, und genau das ist mir passiert.» hier den ganzen Beitrag lesen!

Paul Clark in eigener Sache

Ich suche einen oder zwei Webdesigner, die das Webportal des Forum für Leiterschaft im Gemeindebauvon der Grafik aktualisieren könnten. Ich persönlich finde das derzeitige Erscheinungsbild altmodisch und langweilig. Wenn du helfen kannst oder jemanden kennst, der helfen könnte, lass es mich bitte wissen.