Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.“ (Johann-Wolfgang von Goethe)

 „Wer immer nur auf das passende Wetter wartet, wird nie säen; und wer ängstlich auf jede Wolke schaut, wird nie ernten.“ (Prediger 11,4)

Wie oft hatte schon einer von uns eine großartige Idee für eine Aktion in der Gemeinde, die alle Mitglieder begeistert hat! Aber bei jedem großen Projekt gibt es viele kleine Details zu beachten, und manchmal sind diese „Kleinigkeiten“ sowohl lästig als auch sehr zeitraubend. Wir würden es vorziehen, wenn sich das Räderwerk des Gemeindeprojekts von allein in Bewegung setzt, sodass alles ganz mühelos läuft, wie die E-Scooter, die wir jetzt überall sehen. Details machen den Unterschied zwischen etwas Gutem und etwas Großartigem. Walt Disney sagte einmal: „Es liegt keine Magie in der Magie, es geht nur um die Details.“

Im Lauf der Jahre haben mir Menschen aus verschiedenen Gemeinden immer wieder begeistert von den neuen Ideen und Plänen ihres Pastors berichtet, wie sie die Vision, die Gott der Gemeinde gegeben hat, verwirklichen können. Leider höre ich später allzu oft von denselben Menschen, dass der Pastor und die Gemeindeleitung die detaillierten Schritte und die Kleinarbeit, die erforderlich sind, um das große Ziel zu erreichen, nie zu Ende gebracht haben.

Jeder von uns weiß, dass Ablenkung ein „Killer“ ist, der sich, ohne eingeladen zu sein, nur allzu leicht bei uns einschleicht. Sogar während ich diesen Beitrag schreibe, bin ich versucht meine E-Mails abzurufen oder mich auf Facebook einzuloggen, um zu sehen, wie es meinen Freunden und Kollegen geht. Peter Salus schreibt in seinem Buch: Führen statt leidenschreibt: „Die Vielzahl des digitalen Mülls und der unkontrollierten Informationszufuhr lenken ab bzw. führen zu innerem und äußerem Chaos.“

Ich glaube, in dem folgenden Bibelvers spricht auch Paulus von den Ablenkungen in unserem Dienst und unserem Leben, mit denen wir tagtäglich bombardiert werden, und die es uns so schwer machen, die Detailarbeit fertigzustellen. „Nutzt jede Gelegenheit, in diesen üblen Zeiten Gutes zu tun. Handelt nicht gedankenlos, sondern versucht zu begreifen, was der Herr von euch will.“ (Epheser 5,16-7 NLB)

Ich glaube, wenn wir Gott darum bitten, wird er uns helfen zu erkennen, was wir gegen die Ablenkungen, denen wir ausgesetzt sind, tun können. Ich sage nicht, dass wir mit einer Stoppuhr auf dem Smartphone jede Minute oder Sekunde unseres Arbeitstages planen müssen, aber wir müssen Methoden und Wege finden, wie wir unseren Arbeitsrhythmus effektiver gestalten können. Hier ist ein kleiner Beitrag als ein Beispiel für eine gute Zeitplanung. Sicher gibt es online noch viele andere Möglichkeiten zu entdecken.

Eine weitere Herausforderung, die sich uns im Dienst der Gemeinde stellt, ist, dass es so viele gute Aktionen gibt, an denen wir uns beteiligen. Marie Forleo schreibt: „Sich vielseitig begeistern zu können, ist eine Gabe, die uns große Energie verleiht, aber wenn wir dann nicht in der Lage sind, unsere Projekte fertigzustellen, kann sie unser Selbstvertrauen zerstören.“ Wenn wir uns in unserem Dienst auf einen oder zwei Schwerpunkte konzentrieren, wird uns das helfen, effektiver zu sein. Natürlich ist es nicht genug, nur darüber zu reden, was wir tun werden. Wir müssen unseren Worten auch Taten folgen lassen und die Dinge zu Ende bringen. (Don’t just talk the talk, but walk the walk!)

Manchmal werden wir eine kurze Zeit des Unbehagens durchmachen, bevor wir etwas zuwege bringen, von dem wir glauben, dass es für einen bestimmten Bereich unseres Gemeindedienstes der Wille des Herrn ist. Zu den unangenehmsten Aufgaben, die wir Pastoren zu bewältigen haben, gehört es beispielsweise, einen missmutigen Mitarbeiter oder Leiter der Gemeinde zu konfrontieren. Ganz ehrlich – ich würde lieber eine kalte Dusche nehmen und den ganzen Tag nur Spinat essen, als ein solches Gespräch zu führen. Aber wenn sich die betreffende Person danach ändert – oder selbst wenn sie dann nicht länger in der Gemeinde arbeitet –, werden wir, wie auch die ganze Gemeinde, auf lange Sicht mehr Frieden und größere Freude haben. (Siehe dazu unten den Beitrag von Carey Niewhof, der dieses Thema detaillierter behandelt.)

Wie oft habe ich schon gesagt: „Ich fange heute an“, aber irgendetwas kommt immer dazwischen. Es ist so menschlich, dass wir von dem, wie ich es nenne, „Mañana-(morgen)-Syndrom“, befallen werden, obwohl die Bibel das „Heute“ stärker betont als das „Morgen“.


„Gott hat dir Vergebung für deine Umkehr versprochen, aber für dein Aufschieben hat er dir kein Morgen
versprochen.“  (Augustinus von Hippo)

Ich bete, dass es dir immer besser gelingt, deine wichtigen Aufgaben nicht auf die lange Bank zu schieben. Wenn wir am Sonntag jemandem versprechen, ihn in der darauf folgenden Woche anzurufen, müssen wir diesen Anruf machen. Wenn wir jemandem versprechen, dass wir ihm etwas zu Lesen schicken, müssen wir jetzt auf „Senden“ klicken, statt drei Wochen zu warten, bis uns die betreffende Person per WhatsApp daran erinnert.

Dr. Marty Nemko schreibt: „Ich sagte einmal zu meinem Publikum, das aus oberen Führungskräften bestand: ‚Heben Sie Ihre Hand, wenn Sie denken, dass Sie ständig Dinge aufschieben.‘ 15 Prozent von ihnen hoben die Hand. Als ich dasselbe zu einem Publikum von arbeitslosen Menschen sagte, hoben 90 Prozent die Hand. Das sagt alles.“

Wir alle können uns noch darin verbessern, wirklich effektiv zu arbeiten, insbesondere wenn es um die kleinen Details geht, die ein wichtiger Teil jeder Aufgabe sind. Ich hoffe, dass wir alle den Wunsch haben, die Aufgaben, die der Herr uns gegeben hat, noch besser zu erfüllen. Ich bin davon überzeugt, dass der Herr sehr angetan ist, wenn er sieht, dass wir Fortschritte machen und den Menschen, die Gott uns anvertraut hat, immer effektiver dienen können.

„Werdet in eurem Glauben nicht träge und gleichgültig, sondern folgt dem Beispiel der Christen, die durch ihr Vertrauen zum Herrn standhaft geblieben sind und alles erhalten werden, was Gott zugesagt hat.“ (Hebräer 6,12)

Schlussgebet

„Herr, ohne deinen Beistand sind wir in dem Dienst, zu dem du uns berufen hast, aufgeschmissen. Hilf uns, Ablenkungen und Zeitdiebe besser zu erkennen und sie auszuladen. Und hilf uns auch, unseren Lebensfokus klarer auszurichten und dafür zu sorgen, dass in unserem Dienst die Hauptsache die Hauptsache bleibt. Durch dich können wir alles tun, weil du unsere Kraft und unser guter Hirte bist! Amen.“

Möge Gott dich und deine Familie stark segnen!Paul

PS: Ich füge diesem E-Letter vier neue Beiträge hinzu, von denen ich hoffe, dass sie dich und dein Mitarbeiterteam ermutigen werden.


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Lass dich nicht von jenen täuschen, die VIEL wissen, aber WENIG lieben. Geistliche Reife wird dadurch definiert, wie viel LIEBE wir haben, nicht wieviel wir WISSEN! (Andy Stanley)