(Mehrere Punkte in diesem Beitrag wurden dem hervorragenden Artikel How to be a good Mentor“ („Wie man ein guter Mentor ist“) von Mark Swartz entnommen.) 

2 Timotheus 2,2 HFA: Was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das gib an zuverlässige Christen weiter, die wiederum fähig sind, andere im Glauben zu unterweisen.

Der Ursprung des Begriffs Mentoring liegt in der griechischen Mythologie. Als Odysseus gen Troja aufbrach, stellte er seinem Sohn Telemachos einen seiner engsten Freunde, einen Mann namens Mentors, zur Seite. Dieser sollte Telemachos zur Mündigkeit führen und ihm ein Berater, Begleiter und Erzieher sein.  

Tobias Faix: Der Mentor versucht, dem Mentee in seiner persönlichen und geistlichen Entwicklung zu helfen und seine Fähigkeiten und Gaben zu fördern und freizusetzen. Der Mentor ist fähig, seinen Mentee zu unterstützen und positiv zu beeinflussen, so dass dieser sein Potential entfalten kann.“ (Mentoring. Chancen für geistliches Leben und Persönlichkeitsprägung, S. 49)

10 Anregungen!

1) Wenn du jemandem als Mentor dienst, profitieren sowohl du als auch dein Mentee davon. Die Menschen sind immer wieder sehr dankbar, dass ich mir Zeit für sie nehme, aber im Grunde bin ich es, der am meisten gesegnet wird. “Geben ist seliger als Nehmen!”

2) Wenn du dich zum ersten Mal mit deinem Mentee triffst, schaffe eine angenehme Atmosphäre, indem du ihm deine Rolle erklärst. Beantworte alle Fragen, die er oder sie zu dem Prozess des Mentoring hat. Vereinbart eine Probezeit, um zu sehen, wie sich eure Beziehung entwickelt. Ihr solltet euch beide darin wohl und entspannt fühlen. Erkläre ihm oder ihr, dass diese Beziehung nicht bestehen bleiben muss, bis dass der Tod euch scheidet. Ein erfolgreiches Mentoring kann eine recht kurze Zeit, etwas länger oder auch viele Jahre andauern.

3) Frage den Mentee, welche Prioritäten er oder sie für eure Treffen hat. In welchen Bereichen möchte er oder sie sich verbessern?

4) Wie oft wollen du und dein Mentee sich persönlich treffen? Wollt ihr bestimmte Zeiten für Telefonate oder Skype-Unterhaltungen vereinbaren? Darf der Mentee dich jederzeit kontaktieren?

5) Mentoren sollten ihrer Aufgabe mit Begeisterung nachkommen und sie als eine Priorität ansehen. Eines der schlechtesten Dinge, die ein Mentor tun kann, ist, zu versuchen, das Mentoring aufgrund von Zeitdruck in fünf Minuten abzuhandeln. Lass deinen Mentee nie spüren, wie beschäftigt du bist.

6) Gute Mentoren bemühen sich ihr Leben lang darum, zu lernen, und diesen Wunsch sollten sie an jeden weitergeben, mit dem sie in Kontakt kommen.

Albert Einstein: Wenn du aufhörst zu lernen, fängst du an zu sterben.

7) Mentoren ermutigen jene, die sie begleiten, aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Kürzlich regte ich einen jungen Pastor, mit dem ich zusammenarbeite, dazu an, etwas völlig anders zu machen, als er es bisher getan hatte. Gott sei Dank hat das großartig funktioniert.

8) Mentoren wissen, wie man Feedback gibt. Das solltest du jedes Mal tun, wenn ihr euch trefft. Dein Feedback sollte jedoch niemals herabsetzend sein. Du solltest die Person, mit der du arbeitest, einfach über eventuelle Unzulänglichkeiten informieren und mit ihr besprechen, wie sie diese bis zu eurem nächsten Treffen korrigieren kann.

9) Die besten Mentoren vermeiden es, den Menschen einfach zu sagen, was sie tun sollen. Die Aufgabe des Mentors besteht darin, dem Mentee die Richtung zu weisen, nicht darin, das Auto zu fahren.

Paul Donders: Mentoren sagen wenig, hören sehr viel zu und immer stellen viele Fragen. Gute Fragen bringen selbst Antworten. 

10) Du solltest die Beziehung zu deinem Mentee immer wieder überprüfen. Er oder sie sollte immer die Möglichkeit haben, dir über die Qualität deines Mentorings ein Feedback zu geben. Gibt es einen Bereich in der Mentoring-Beziehung, in dem etwas verändert werden sollte? Mentoren sollten offen für die Anregungen ihres Mentees sein, wie sie sich in der Ausübung ihrer Aufgabe verbessern können.

Man darf in dem Mentoring-Prozess nicht stur oder unflexibel sein. Wir können darauf vertrauen, dass der Heilige Geist uns die Richtung weist. Jede Situation und jedes Treffen ist einzigartig und bietet uns immer eine neue Gelegenheit, Gottes Gnade und Weisheit zu erfahren.

Die Drei Fragen für Kleingruppen:

1) Hast du Mentoring erlebt und wie?

2) Was ist wichtig beim Mentoring und wie wende ich es konkret an (Hindernisse, hilfreiche Dinge, etc.)?

3) Vom Mentoring Prozess zur Leiterschaft (wie wachsen Jüngere in Leiterschaft hinein, Verjüngung der Leitungsteams, etc.).