Friedhelm Holthuis

Vision

Wenn es um die Entwicklung von Visionen geht, ist Abraham ein großartiges Beispiel. Leiter müssen sehen, was andere nicht sehen. Abraham hatte ein Bild von den Sternen und den Sandkörnern der Erde. Was zeigt Gott dir in deiner Situation? Du solltest darüber sprechen, was in deinem Fokus steht, und du musst auch etwas dafür tun. Gott will uns verschiedene Bilder zeigen.

Wenn er das tut, solltest du diese Bilder ernst nehmen. Du solltest viel darüber sprechen. Ob du deine Träume leben kannst, hängt nicht von deinem Alter ab, wohl aber von deinem Glauben. Wenn du nur über die Vergangenheit sprichst, solltest du dich in Therapie begeben. Diese Einstellung hat nichts mit dem biologischen Alter zu tun. Man findet sie auch schon bei jüngeren Menschen mit 20 oder 30 Jahren. Aber wer keine Träume mehr hat, ist tot! Wer noch Träume hat, lebt!

Multi-Site

Was sollten kleine Gemeinden, die immer am Kämpfen sind und nicht wachsen, tun? Zunächst einmal sollten wir festhalten, dass sie nicht verloren haben. Sie sollten einfach in Betracht ziehen (Upgrade), sich unter das Dach einer größeren Gemeinde zu begeben. So etwas ist nicht negativ. Der Multi-Site-Gedanke erfordert Demut, weil man eingestehen muss, dass man Hilfe braucht. Aber Gott widersteht den Hochmütigen.

Wenn kleine Gemeinden keinen fähigen Leiterkreis haben, ist es viel besser für sie, sich einer Gemeinde mit einer starken und gesunden Leiterschaft anzuschließen. Ich glaube, dass die Multi-Site-Entwicklung evangelistisch gesehen sehr effektiv ist, und darüber hinaus kann sie viele Gemeinden retten, die sonst untergehen würden.

Der Schlüssel ist Multiplikation. Verpflanzung ist eine Priorität. Exzellenz allein reicht nicht aus – du musst dich in allen Bereichen multiplizieren. Das gilt auch für Leiter und Verantwortungsträger. Auch die Vaterschaft ist sehr wichtig. Sei ein Coach für andere. „The sky ist he limit.“ Gründe Gemeinden in anderen Städten und Ländern!

Die Gemeinde soll dem Mainstream entsprechen

Um einen 80-prozentigen Marktanteil zu erreichen, versuchen Radiosender, sich dem Mainstream anzupassen. Zwei Prozent der Deutschen mögen Orgelmusik. Das ist eine Nische für die evangelische Kirche. Wir als Gemeinden sollten uns um die restlichen 98 Prozent kümmern. Flaggen und Posaunenchöre sind dafür jedoch nicht geeignet. Sie decken ebenfalls eine Nische ab und gehören nicht zum Mainstream. Wenn wir die Enkel erreichen können, werden auch die Großeltern regelmäßig in die Gemeinde kommen.

Friedhelm ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist Hauptpastor der Christus Gemeinde Wuppertal sowie Vorstandsmitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR. Bereits im Alter von 17 Jahren begann er zu predigen und stellte seine Gabe in den Dienst einer kleinen Gemeinde in Weener (Ostfriesland), welche als Muttergemeinde bisher acht Tochtergemeinden hervorbrachte. Er ist zudem Autor zweier Bücher. Ein Herzensanliegen von Friedhelm Holthuis ist die relevante, sich multiplizierende Gemeinde. Übrigens, hier ist ein interessanter Artikel über Friedhelm und die Christusgemeinde Wuppertal, der im Mai 2017 in der Zeitschrift Stern erschienen ist.