Paul Clark

„Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt lieb gewonnen und ist nach Thessalonich gezogen, Kreszens nach Galatien, Titus nach Dalmatien.“ (2. Timotheus 4,10)

„Dem Dankbaren wird alles zum Geschenk, weil der weiß, dass es für ihn überhaupt kein verdientes Gut gibt.“ (Dietrich Bonhoeffer)

„Abschied tut weh” ist das Thema zahlreicher Schlager, weil dieses Thema zu so vielen Lebenssituationen spricht. In so einem Lied wirst du immer irgendwo folgende Worte hören: “Bitte, komm zurück. Wir fangen noch einmal von vorne an.” Oft, fühle ich mich so, wenn jemand die Gemeinde verlässt, weil er oder sie von mir oder anderen Gemeindemitgliedern enttäuscht ist oder unglücklich über die Ausrichtung der Gemeinde.

Ich bin Teil einer Facebook-Gruppe mit über 600 Pastoren. Kürzlich machte mich eine SMS betroffen, die einem mir bekannten Pastor gesendet wurde. „Pastor, ehrlich gesagt möchten wir die Gemeinde einfach verlassen, höflich und ohne Verbitterung. Wir stehen in einem Konflikt, weil wir uns dieses Mal endgültig dazu entschieden haben. Wir würden dir lieber nicht die Leviten lesen. Aber vielleicht sollten wir es doch tun.” Wie ihr euch vorstellen könnt, gab es viele Antworten auf diese SMS und zwei davon fielen mir besonders auf:

„Es scheint, als würde das oft zu Jahresbeginn passieren. Da herrschen Optimismus und Begeisterung darüber, was der Herr tun würde durch die Leute in der Gemeinde. Das passierte mir und die Person dachte, ich sei zu kontrollierend. Ich sprach mit anderen Leitern darüber und keiner von ihnen hatte dieses Gefühl. In der Gemeindearbeit geht es nur um Jesus und nicht um uns. Leider haben einige Leute diese geistliche Wahrheit noch immer nicht begriffen.”

„Das einzige, das noch schlimmer ist als deine SMS, ist, dass dieses Gespräch statt mit dir mit allen anderen geführt wird.“


Es stimmt, als Leiter brauchen wir manchmal eine dicke Haut, aber wir müssen uns auch ein sanftes und reines Herz bewahren.  Diese zwei im Gleichgewicht zu halten, ist eine Lebensaufgabe und wir brauchen dazu eine Menge Hilfe von Gott. Über die Jahre hat man  meiner Frau Mechthild und mir schmerzliche Worte vorgeworfen und manchmal einfach verrückte Gründe angegeben, warum jemand die Gemeinde verlassen will. ( Eine Person, die unsere Gemeinde etwa sechs Monate lang voller Begeisterung besucht hatte, informierte mich aus heiterem Himmel: „Paul, ich muss die Gemeinde verlassen, weil ich auf YouTube entdeckt habe, dass es eine geheime Verschwörung zwischen der Pfingstbewegung und der Katholischen Kirche gibt.”)

Ich weiß, dass jeder von euch diese Art von Erfahrungen in der einen oder anderen Form schon gemacht hat. Viele meiner Kollegen haben sich inzwischen entschlossen, wenn möglich, solche “Austrittsgespräche” zu vermeiden, wenn jemand beschließt, von der Gemeinde wegzugehen. Solche Leute haben ihre Entscheidung schon getroffen. Was immer du sagst, führt nur zu weiterem Schmerz und Streit.

Als ich als 26-jähriger meine erste Gemeinde gründete, sagte ein erfahrener, älterer Pastor Folgendes zu mir, das ich nie vergessen werde: „Paul, stay sweet, and just let them go.” (Paul, bleib freundlich und lass sie einfach ziehen.”)

Mein Freund Dave Porter schreibt: „Jemand behauptete, die bösesten Menschen, die er je traf, waren in der Gemeinde. Ich bin damit einverstanden, ABER einige der besten, liebsten und loyalsten Menschen, die ich je traf, waren auch in der Gemeinde, und sie sind hundert Mal zahlreicher als die bösen.“

Es ist sehr menschlich und so leicht, mich als Leiter auf negative zwischenmenschliche Begegnungen zu fokussieren. Deshalb muss ich mir immer die Worte von Paulus zu Herzen nehmen: „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (1. Thess. 4, 18)

Egal wie schwierig der Dienst auch wird, ich bin so gesegnet, wenn ich zurückschaue auf die Jahre als Pastor. Hier sind ein paar Segnungen, zusammengestellt von Brandon Hilgemann, zu denen ich nur Amen sagen kann:

Ich habe das Vorrecht, die Hoffnung auf Erlösung in Jesus zu teilen und kann von einem Sitzplatz in der ersten Reihe aus aussehen, wie Gott das Leben von Menschen verändert.

Ich habe das Vorrecht, Gottes Wort seinem Volk zu predigen.

Ich treffe alle Arten von Menschen in unterschiedlichem Alter, aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen, Orten und sozialen Schichten und erfreue mich an Beziehungen mit ihnen.

Ich bin Teil einer Gemeinde, die meine Frau und mich aufrichtig liebt.

Gott benützt mein unvollkommenes Bemühen, um seinen Willen zu erfüllen.

Ich investiere mein Leben in die einzige Sache, die in Ewigkeit fortdauern wird.

Kürzlich postete ich einen Zeitungsartikel auf Facebook, der verfasst wurde, als ich meine erste Gemeinde an meinen Nachfolger übergab. Peggy, eine gute Freundin von meiner Frau und mir, die schon seit vielen Jahren für unseren Gemeindegründungsdienst betet, schrieb: „Ich erinnere mich gut an diese Zeit. Weinte, als ihr weggegangen seid, aber jubelte, als Pastor Denny kam. Großartige Erinnerungen, großartige Freunde, bis zu diesem Tag.”  Wow, das sagt alles!

Ein letzter Gedanke! Martin Luther King wäre am 15. Januar 90 Jahre alt geworden. Ich bin ständig am Staunen, welches Erbe er hinterlassen hat, wenn man betrachtet, mit welchen schwierigen Situationen er als visionärer Leiter umzugehen hatte. Lass seine Worte laut zu dir und mir reden und vergessen wir nie: „Wer nicht vergeben kann, der kann auch nicht lieben.”

Verbunden in IHM
Paul


Ich füge diesem E-Letter sechs neue Beiträge hinzu, von denen ich hoffe, dass sie dich und dein Mitarbeiterteam ermutigen werden. Gerade bin ich außerdem auf der Suche nach Beispielen für Evangelisationseinsätze während der Weihnachtszeit oder zu anderen Zeiten, mit denen es eurer Gemeinde gelungen ist, Menschen von außen zu erreichen. Ich würde diese Aktionen gerne mit anderen Gemeinden teilen, um ihnen so einige Anregungen zu geben, wie sie auf die Menschen in ihrer Stadt zugehen können. Bitte schickt mir eine E-Mail mit einem kurzen Bericht eurer Aktionen. Ich werde dann in den nächsten Monaten eine Liste davon erstellen.

Josh Daffern ermutigt uns auf sehr praktische Weise, alles zu tun, was in unserer Macht steht, um mit den Menschen in unserer Stadt oder Region, die gegenüber der Kirche oder dem Glauben sehr gleichgültig sind. Offen gesagt, trifft das auf die meisten Menschen in unserer Umgebung zu, aber der Missionsbefehl, den Jesus uns gegeben hat, gilt auch für sie.

6 Anregungen, wie wir die Gleichgültigen für Jesus erreichen können

Josh Daffern


Karl VatersEinsichten helfen uns, die vorherrschenden Trends im Gemeindebau richtig einzuschätzen und bieten uns sowohl praktische Ratschläge als auch Ermutigung, vor allem für kleinere Gemeinden. Übrigens sind 80 Prozent aller Gemeinden weltweit keine großen Gemeinden.

Warum gegenwärtige Gemeindetrends in kleinen Gemeinden wenig Bedeutung haben

Karl Vaters


Vielleicht wollt ihr die beiden Beiträge von Ron Edmondsonund Joe McKeevermit eurer Gemeinde teilen. Für Pastoren zu beten, ist eine Priorität. Wir sollten tun, wozu Gott uns berufen hat, statt Ausreden dafür zu finden, warum wir es nicht tun können.

7 Ausreden, um nicht tun zu müssen, wozu uns Gott berufen hat

Ron Edmondson

10 Impulse wie du für deinen Pastor oder Gemeindeleiter beten kannst

Joe McKeever


Ein weiterer Beitrag in diesem E-Letter richtet sich an all jene, die mit Jugendlichen arbeiten. Die Jugendarbeit ist für jede Gemeinde eine Priorität. Es ist schwer zu glauben, dass Rick Warrens Dienst mit der Jugendarbeit seinen Anfang genommen hat. Die folgende Aussage von Rick gefällt mir sehr:„Die Jugendlichen werden nie lernen, Jesus in die Welt hinauszutragen, indem sie nur Bücher darüber lesen. Sie werden lernen, ihre Welt zu beeinflussen, indem sie es tun.Fang klein an.“

4 Möglichkeiten für Jugendleiter, das Beste aus den Jugendlichen in der Gemeinde herauszuholen

Rick Warren


Der kurze Beitrag von Wayne Murray dreht sich um eine Frage, mit der sich die meisten Gemeinden nie befassen: Bedient sich deine Gemeinde einer ausgeglichenen und gesunden Methode, um seelische kranke Menschen zu begegnen oder sie zu begleiten? Hier sind einige gute Gedanken zu diesem Thema.

Was psychisch erkrankte Menschen von der Gemeinde erwarten

Wayne Murray