Brian Jones

In Philadelphia gibt es jedes Jahr im Frühling einen Tag, der ganz klar das Ende des Winters markiert. Man kann leicht erkennen, dass dieser Tag gekommen ist – die Kinder fahren draußen Fahrrad, es weht ein sanfter, lauer Wind und die Menschen mähen zum ersten Mal in diesem Jahr den Rasen. Als Pastor weiß ich, dass an dem Sonntag, der auf diesen Tag folgt, eine erhebliche Anzahl unserer Mitglieder nicht in der Gemeinde erscheinen werden.

Das ist auch der Tag, an dem viele unserer neuen Christen den ersten Bissen von der Lotusfrucht zu sich nehmen.

Einen Gottesdienst auszulassen, ist für mich wie ein winziges Stück von einer Lotuspflanze zu essen, wie es in Homers Odyssee beschrieben wird. Mit jedem berauschenden Bissen werden wir von der Kraft der örtlichen Gemeinde, die unsere Berufung als Jünger Jesu formen und stärken soll, weggezogen.

Laut der Barna-Gruppe gibt es in den Vereinigten Staaten 76 Millionen Erwachsene, die sich regelmäßig davor drücken, in die Gemeinde zu gehen, und sechs von zehn dieser Personen (62 Prozent) halten sich für Christen.

Wie konnte das passieren?

Ich sage es dir: Jede einzelne Geschichte dieser Menschen begann mit einem winzigen Bissen von der Lotuspflanze. Natürlich nennen wir das heute nicht mehr so. Wir haben andere, harmlos klingende Namen dafür:

  • Sport
  • Ausruhen
  • Reisen, um Freunde zu besuchen
  • Gartenarbeit
  • Wandern
  • usw.

Die verschiedenen Arten von Lotuspflanzen sind so zahlreich, wie es Menschen gibt.

Tatsächlich ist es schockierend, wie schnell ein: „Ach, ich gehe nur dieses eine Mal nicht in den Gottesdienst“, zu einem: „Oh, ich kann den Gottesdienst ja diesmal ausfallen lassen, das ist keine große Sache“ wird und schließlich dazu führt, dass die Menschen nicht mehr regelmäßig in den Gottesdienst gehen. Homer hat dafür einen Begriff geprägt, den man etwa mit „verblasste Erinnerung“ übersetzen könnte.

Ich glaube, das ist deshalb so, weil viele Christen nie gelehrt wurden, dass es ganz entscheidend für ihr geistliches Wachstum ist, jeden Sonntagmorgen in den Gottesdienst zu gehen.

Hier sind 10 Dinge, die uns entgehen, wenn wir uns dafür entscheiden, den Gottesdienst nicht zu besuchen:

  1. Wir verpassen die Gelegenheit für gemeinschaftliche Anbetung.
  2. Wir versäumen die Gelegenheit, anderen zu dienen, sei es im Kinderdienst, als Platzanweiser, Lobpreisleiter usw.
  3. Wir verlieren aus dem Blick, wie Gott in unserer örtlichen Gemeindefamilie wirkt und welche Rolle wir darin spielen können.
  4. Wir lassen die Gelegenheit, Nichtchristen in die Gemeinde zu bringen, ungenutzt vorübergehen.
  5. Wir verpassen die Gelegenheit, Menschen, die andere zum ersten Mal mit in die Gemeinde gebracht haben, zu begrüßen und willkommen zu heißen.
  6. Wir versäumen es, mehr über die Bibel zu lernen.
  7. Wir verpassen die Gelegenheit, unseren Kindern vorzuleben, dass der Besuch des Gottesdienstes wichtig ist.
  8. Wir lassen die Möglichkeit ungenutzt, unsere Beziehung zu anderen Christen zu stärken.
  9. Wir verpassen die Gelegenheit, die Mitarbeiter der Gemeinde, der wir angehören, zu ermutigen.
  10. Und schließlich heißt es in Hebräer 10,24-25, dass wir die Gelegenheit versäumen, Gott zu gehorchen. „Spornt euch gegenseitig zu Liebe und zu guten Taten an. Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!“

Warum es so wichtig ist, jede Woche in die Gemeinde zu gehen

Der Gottesdienstbesuch ist keine halbwegs wichtige Sache, die dir ganz gut tut, wenn du zufällig hin und wieder die Gelegenheit findest, sie in deinem straffen Zeitplan unterzubringen.

Er ist, was Charles Duhigg eine „Schlüsselgewohnheit“ nennt. Diese eine Gewohnheit stärkt uns mehr als alle anderen christlichen Gewohnheiten zusammen.

Wenn du nicht treu in die Gemeinde gehst, wirkt sich das auch in jedem anderen Bereich deines christlichen Lebens negativ auf deine Entschlossenheit aus. In jedem.

Wenn du merkst, dass du zu den Lotusessern gehörst, die faul und mit hochgelegten Beinen herumliegen und dabei zusehen, wie verlorene und zerbrochene Menschen überall um dich herum in den Graben fahren, wach auf. Raff dich auf und tu etwas. Erinnere dich daran, was auf dem Spiel steht.

Und wenn du einen Christen kennst, der sich auf dieser Insel befindet und es nicht erkennt, solltest du ihn darauf aufmerksam machen und ihn dort wegholen!

Jakobus erinnert uns: Wenn sie dich bekämpfen, stell dich ihnen entgegen. Gib nicht nach. Lass dich von ihren wohlklingenden Worten voller Trägheit und Apathie nicht zu dem Glauben verleiten, menschliche Weisheit sei höher als die Weisheit Gottes.

Jeden Sonntag in den Gottesdienst zu gehen, ist das Wichtigste, was du tun kannst, um ein Jesus mit absoluter Hingabe nachzufolgen.

Wenn du also einen Freund hast, der über Bord gegangen ist, musst du sein Odysseus sein und ihn geistlich wieder ins Boot holen. Binde ihn an den Masten und warte, bis die Auswirkungen seiner geistlichen Apathie abklingen, und dann geht zusammen auf eurer christlichen Reise vorwärts.

Brian ist der Gründer und Pastor der Christ’s Church of the Valley, einer Gemeinde mit mehreren Standorten in den Außenbezirken von Philadelphia. Er ist der Autor dreier Bücher und schreibt auf SeniorPastorCentral.com praxisbezogene Artikel über die Leiterschaft und das Predigen für Pastoren.  Brianjones.com